Trautonien. Klingt wie Utopia, und irgendwie ist es das auch. 1930 erlebte die Welt die Uraufführung einer Originalkomposition für elektronische Musik, dargeboten auf einem Trautonium, dem Vorläufer des Synthesizers. Die Entwicklung des Instruments verbindet das Schicksal von Paul Hindemith, Oskar Sala und Friedrich Trautwein. Ein utopisches Wiedervereinigungskonzert bringt den Komponisten, seinen Schüler und den Erfinder noch einmal zusammen. Doch kann es unter den Untoten eine Auflösung der Gegensätze und Widersprüche geben, in die sie sich zu Lebzeiten verwickelt haben? Hindemiths Werke wurden im nationalsozialistischen Deutschland verboten. Sala, der unpolitische Filmkomponist erlangte mit Hitchcocks „Die Vögel“ Ruhm & internationale Anerkennung. Trautwein, der Pionier der elektronischen Musik ist heute beinahe in Vergessenheit geraten. Hindemiths Stücke für drei Trautonien sowie Karlheinz Stockhausen, Einstürzende Neubauten und Kraftwerk finden Einzug in die musikalische Schau, für die drei Instrumente nach Originalplänen rekonstruiert wurden.
Mit Jan Kahlert, Tschinge Krenn, Peter Pichler (Trautonium), Jochen Striebeck, Ursula Berlinghof, Stephan Zinner, Katja Huber (Schauspiel)
"Das Großartige ist nun, dass der Wiedersehens-Abend auf ganz verschiedenen Ebenen funktioniert. Zunächst ist er in Teilen ein Konzert, von den Trautonium-Urkompositionen bis hin zu Kraftwerk, Donna Summer und ,,Popcorn", dem Piep-Piep-Instrumental-Spaß von 1969. (…) Daneben treten auf: Stephan Zinner als Trautwein und anderes, Ursula Berlinghof als Sala. Von einer Leinwand spricht Jochen Striebeck Hindemith, der große Meister ist längst in Sphären, die man nur mehr projizieren kann. Die drei zusammen diskutieren mit Katja Huber über die Aufführung, das Skript und die Regieanweisungen. Pichler wird es zu bunt und er spieIt was mit den beiden anderen, das Theater kommentiert sich selbst und verliert doch nie den Gegenstand aus den Augen: Die Wahrheit über das Trautonium und das Scheitern einer Utopie. Doch wie alle Wahrheiten muss diese sich der Zuschauer selbst zusammen suchen, voller Lust."
Egbert Tholl, SZ, 21.06.2010
In Zeiten permanenten Leistungs- und Optimierungsdrucks wird es immer schwieriger mitzuhalten. WER WOLLT IHR WERDEN? ist ein dreistufiges Trainingsangebot:
Erstens: Audiovisuelles Coaching auf einer Taxifahrt durch München. Zweitens: Evaluierung individueller Potentiale im Rahmen einer Ausstellung. Drittens: Musikalisches Unterhaltungsprogramm „Anarchischer Ausgleichsraum“. WER WOLLT IHR WERDEN? hilft Ihnen, auch morgen noch in München mithalten zu können und sichert Ihnen Ihren persönlichen Wettbewerbsvorteil.
Mit Ursula Berlinghof, Tinka Kleffner, Sylvia Leuker, Thomas Meinhardt, Richard Oehmann, Raphaela Möst, Paul Schäfer, Ulrich Zentner; Special Guest: Christoph Süß
Musik: Maria Hafner Zwirbeldirn, Hasemanns Töchter, Café Unterzucker; Claudia Kaiser Die Moulinettes, The Sound of Money; Tobias Laemmert, Parasyte Woman, Protein; Martin Lickleder, Oktober Folk Club, Suzie Trio; Richard Oehmann, Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater, Café Unterzucker; Wolfgang Petters, A Million Mercies; Knarf Rellöm; Salewski, Musica Povera, River; Manu Rzytki Parasyte Woman; Erster Münchner Casting-Chor
Wir alle haben Vorstellungen davon, was von uns – im Idealfall – einmal erzählt werden könnte. Doch was tun wir ganz konkret schon heute, damit diese Erzählung einmal Wirklichkeit werden wird? Und ganz abgesehen von unserer individuellen Geschichte, wie sieht es mit unserer gemeinsamen Geschichte aus? Was soll von uns als Gemeinschaft – im Idealfall – einmal erzählt werden? Was tun wir ganz konkret schon heute, damit diese Erzählung über unsere Gesellschaft einmal Wirklichkeit werden wird? – Es wird einmal an uns gelegen haben, ob wir die gewesen sein werden, die furios an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert sein werden oder die, die ihre Vorstellungen von Demokratie und offener Gesellschaft offensiv verteidigt und lebendig umgesetzt haben werden: WER WOLLEN WIR GEWESEN SEIN?
Mit Sabrina Frank, Gesche Piening, Raphaela Möst, Jana Zöll, Michael Kamp und Mathias Znidarec